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Pilotbetrieb «Landwirtschaft und Tagesbetreuung»

Als wir vor einigen Jahren anfingen darüber nachzudenken, wie die George Avenue Foundation die Entwicklung von Carefarming in der Schweiz unterstützen könnte, wurde unter anderem die Idee geboren, einen Bauernhof in der Schweiz zu finden und diesen als echten Beispielbetrieb nach dem Modell der Betriebe in den Niederlanden, angepasst an die Voraussetzungen der Schweiz, aufzubauen.  Im Laufe der Jahre haben viele bereits aktiv betreuende oder auch interessierte Schweizer Bäuerinnen und Bauern und auch Fachpersonen aus dem Sozialbereich die Niederlande besucht. So fand ein wertvoller Wissenstransfer statt und ein Austausch darüber, wie in der Schweiz der Bereich «Landwirtschaft und Tagesbetreuung» gefördert werden könnte. Der Traum von der Entwicklung eines Modellbetriebs blieb unterdessen bestehen. In dieser Zeit durfte die Stiftung einige Landwirtschaftsbetriebe, die bereits Menschen betreuen, unterstützen und beraten. So konnte die Stiftung wertvolle Erfahrungen sammeln und es entstand ein Netzwerk von Anbietern im Bereich Carefarming.

Im Sommer 2022 konnte die Stiftung nun endlich einen Bauernhof an geeigneter Lage in der Gemeinde Oberdiessbach erwerben. Bereits im Herbst danach konnten wir eine sehr motivierte, innovative und engagierte Familie für den Aufbau und die Führung unseres Projektes gewinnen. Im Frühling 2023 starteten sie ihre Aufbauarbeit, entwickelten Ideen und konkrete Pläne, um der Vision des Modellbetriebes Hände und Füsse zu geben und auch eine wirtschaftlich rentable Ausgangslage für die Zukunft zu schaffen. Ab 2025 wird Familie Amstutz den Betrieb als Pächter führen.

Die Stiftung verfolgt das Ziel, mit diesem Betrieb ganz praktisch das Modell der Tagesbetreuung in der Landwirtschaft aufzuzeigen und zu fördern. Im Unterschied zu einem stationären Aufenthalt, der eine Betreuung jeden Tag rund um die Uhr erfordert, bietet die Tagesbetreuung (mit fixen Tageszeiten ohne Abende und Wochenenden) den Betriebsleitern mehr persönliche freie Zeit. Der bäuerliche Alltag bietet natürlicherweise viele sinnstiftende Tätigkeiten und ein gemeinschaftliches Leben und Arbeiten, das Menschen mit besonderen Bedürfnissen Teilhabe und Inklusion ermöglicht. Ein solches soziales Engagement kann auch zu einer gewünschten Diversifizierung auf einem Landwirtschaftsbetrieb führen und ein zusätzliches Einkommen möglich machen.

Neben den praktischen Aspekten soll der Betrieb zu einem Kompetenzzentrum heranwachsen, das Ansprechstelle für Interessierte ist, wo Anlässe stattfinden können zur Vernetzung von Anbietern, aber insbesondere der Wissensaustausch gefördert wird zwischen Praktikern aus der Landwirtschaft, den Behörden, der Politik, dem Sozial- und Gesundheitsbereich und auch der Wissenschaft. Die Erkenntnisse aus der Forschung im Bereich Carefarming auf nationaler und internationaler Ebene zeigen die Wichtigkeit der Zusammenarbeit aller Akteure auf, damit Betreuung von Menschen mit besonderen Bedürfnissen für alle Beteiligten zum Erfolg wird.

Weitere Informationen zu diesem Projekt finden Sie hier. Wenn Sie Fragen dazu haben oder mehr Informationen zu unseren Tätigkeiten wünschen, dann kontaktieren Sie uns bitte über das Kontaktformular.